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Es reicht!

Zuviel ist zu viel!

Wenn Überfluss das Leben erschwert. In letzter Zeit arbeite ich verstärkt mit Menschen, denen das eigene Zuviel an Dingen komplett über den Kopf gewachsen ist. Menschen, die unter der angestau(b)ten Masse ihres Besitzes leiden und davon schier erdrückt werden – im wahrsten Sinne des Wortes. Menschen, denen es jetzt reicht!

So habe ich zum Beispiel gemeinsam mit meinem Kunden massenhaft Bücher gesichtet, bewertet und aussortiert. Die einzige praktikable Lösung in diesem Fall: Radikales Loslassen mit Hilfe eines Papiercontainers! Extra bestellt und gut gefüllt mit über 1000 ausrangierten Büchern. Geblieben sind immer noch weit über 2000 Exemplare.

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Mit einer weiteren Kundin habe ich riesige Kleiderberge reduziert bzw. eingeordnet in Behalten oder Weggeben. Das Ergebnis der 10-stündigen Sortieraktion waren über 20 gefüllte Umzugskarton und nochmals 10 große Müllsäcke, die größtenteils als Kleiderspende nach Rumänien gingen.

Können Sie sich diese befreiende Ausbeute vorstellen?

Wie entstehen solche Unmengen?

Oftmals leitet uns die pure Gier am Haben-Wollen, die sogenannte Kauflust. Wir sind wie ferngesteuert im Kaufrausch oder auf Schnäppchenjagd und schalten das Gehirn schlichtweg aus. Verführungsangebote wie „Kaufen Sie 4 für den Preis von 3“ schlagen gekonnt zu.

Online-Bestellungen sind (zu) einfach und bieten Überangebote in Hülle und Fülle, die ins Gewicht fallen. Mal ganz ehrlich, würden Sie diese Dinge auch kaufen, wenn sie nicht im Angebot wären? Wenn sie das Doppelte kosten würden?

Werbung soll verführen – das wissen wir rein theoretisch schon lange – und es wirkt! Reklame weckt in uns verborgene Sehnsüchte und gaukelt uns Wünsche vor, die wir zuvor gar nicht kannten. Werden Sie beispielsweise immer bei ähnlichen Angeboten schwach? Sind Sie in bestimmten Situationen besonders „anfällig“ für vielversprechende verlockende Werbebotschaften?

Warum kaufen wir zu viel?

Kaufen und Haben ist für viele Menschen eindeutig ein Ersatz. Ein Ersatz für fehlende Anerkennung, Sicherheit, Zugehörigkeit, Zuneigung oder mangelnden Selbstwert.

Dinge zu besitzen macht vielleicht anfangs noch glücklich. Oftmals verfliegt das gute Gefühl aber wieder, wenn wir uns sattsehen, keinen Platz mehr für das ganze Zeug finden und den Überblick verlieren. Oder wenn die ersehnte Befriedigung ausbleibt.

Shoppen dient in vielen Fällen als Ausgleich oder zur Ablenkung, weil wir mit unserem Leben unzufrieden sind. Oftmals sollen Frusteinkäufe unsere Stimmung aufhellen oder unseren Ärger mildern – vermeintlich.

Sachen erstehen hilft angeblich gegen Traurigkeit, ein weit verbreiteter Irrglaube. Letztendlich häufen sich nur unnütze materielle Dinge, die bei genauer Betrachtung überflüssig und ungeeignet sind. Und die Traurigkeit nimmt weiter zu.

Macht Besitz glücklich?

Mit Kaufen und Konsumieren geben wir uns eine Art Eigenlob oder Dank. Dann soll der 30. Schal oder das 500. Buch als Belohnung dienen. Mein Tipp: Ein selbst anerkennendes Schulterklopfen wirkt Wunder und ist wesentlich effektiver. Versuchen Sie es einmal!

Was hilft gegen unnötiges Zuviel?

1) Fragen stellen

Die beste aller Fragen: Brauchen Sie das wirklich und unbedingt?

  • Was passiert, wenn Sie etwas nicht kaufen? Geht dann die Welt unter oder haben Sie nur Ihr Portemonnaie geschont?
  • Warum wollen Sie etwas unbedingt besitzen?
  • Worin liegt konkret der Reiz für Sie?
  • Macht Sie der Kauf wirklich glücklich, längerfristig und nicht nur auf die Schnelle?

Eine erfolgreiche Strategie gegen vermeidbaren Überfluss ist das ehrliche Hinterfragen der eigenen Kauf-Motivation! („Ich brauch`nicht alles, was ich will.„)

2) Keine Schnellkäufe

Vermeiden Sie überhastete Schnellkäufe. Lassen Sie sich bewusst Zeit bei der Kaufentscheidung. Drehen Sie noch eine Runde vor dem Laden oder kommen Sie am nächsten Tag wieder. Vielleicht ist Ihre „Begierde“ morgen weit weniger drängend oder bereits verflogen.

Wenn Sie etwas wirklich wollen, darf Ihr Wunsch wachsen und gedeihen. Dann ist kein Schnellkauf nötig und vorfreudiges Erwarten der günstigere Weg. Achten Sie lieber auf Qualität, sie haben mehr davon, weil die Waren nachhaltiger und langlebiger sind. Außerdem wissen Sie derartige Anschaffungen viel höher wertzuschätzen.

3) Überblick bewahren

Damit komme ich zum nächsten Punkt, der Übermaß vermeidet: Verschaffen Sie sich einen aktuellen Überblick, wie viele Dinge Sie bereits besitzen. Wissen Sie eindeutig, worüber Sie längst verfügen?

Machen Sie eine Bestandsaufnahme, gehen Sie durch alle Räume und öffnen Sie sämtliche Schränke. Zu wissen, was Ihnen gehört, spart echtes Geld und beugt überflüssige sowie sinnlose Fehlkäufe vor.

Denn was bleibt letztendlich vom Kaufrausch übrig?

Eine volle Wohnung mit lauter Dingen, die Sie gar nicht brauchen, und die Ihnen wertvollen Platz wegnehmen. Daneben die leidvolle ernüchternde Erkenntnis, dass diese Dinge einmal richtig viel Geld gekostet haben – in Gesamtsumme auch sämtliche Schnäppchen-Einkäufe!

Spätestens beim Aufräumen regt sich der innere Widerstand, wenn das Zuviel aussortiert oder gar weggeworfen werden soll.

Nicht Wegschmeißen ist Vergeudung, sondern vorheriges Kaufen ohne Sinn und Verstand!

Viel zu viel muss nicht sein! Wollen Sie wieder leichter durch das Leben gehen? Un-be-schwer-ter und ballastfrei? Reicht es auch Ihnen? Dann melden Sie sich bei mir, ich räume gerne mit Ihnen auf: 06126-991575.

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